Würzburg

Unterfranken

Würzburger Bürgerbräu - 1815 bis 1989

Frankfurter Straße 19
97070 Würzburg

Das Würzburger Bürgerbräu war eine Würzburger Brauerei, deren Geschichte als Brauhaus Zell am Main bis an den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück reichte. 1989 wurde die Bürgerbräu wegen Insolvenz geschlossen. Das Brauereigelände befindet sich gegenwärtig in großen Teilen unverändert am Ende der Frankfurter Straße nahe des Zeller Bocks im Stadtbezirk Zellerau. Zukünftig soll das 5,2 Hektar große Gelände als kreatives Dienstleistungszentrum genutzt werden, wobei die alte Bausubstanz erhalten bleiben soll.

Geschichte der Brauerei
1809 kaufte der Winzer und Schultheiß Kilian Lauck das ehemalige Weinhändlerpalais in Zell am Main und begann nach dem Erwerb der Bierbraukonzession mit dem Ausbau des Anwesens zur Brauerei. 1815 eröffnete er das Sudhaus Brauhaus Zell am Main.

1832 verkaufte Lauck die Brauerei an Michael Böhnlein. Dieser lies einen Lagerkeller für Bier in der Frankfurter Straße (Zellerau) errichten - die eigentliche Brauerei befand sich jedoch nach wie vor in Zell am Main.

1840 verkaufte Böhnlein die Brauerei und den Bierkeller an Karl Anton Kinzinger und einen Herrn Wiskemann. Kinzinger übernahm die Brauerei 1855 vollständig und baute diese zum Maschinenbetrieb um.

Die Herren Johann Baptist Kinzinger und Gustav d‘Henglière erwarben 1877 von Carl Anton Kinzinger die Brauerei sowie ein 20 Hektar großes Gelände. Die Brauerei zog bis 1886 etappenweise nach Würzburg um und trug seitdem den Namen Bürgerliches Brauhaus Zell-Würzburg Kinzinger & d'Hengelière. Der Betrieb lief wirtschaftlich so gut, dass das Gelände in der Frankfurter Straße 19 kontinuierlich erweitert wurde.

1894 wurde die Brauerei in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) umgewandelt, deren Geschäftsanteile sich auf nur drei Herren verteilte. In den Folgejahren exportierte die Würzburger Bürgerbräu, wie die Brauerei nun genannt wurde, als erste bayerische Brauerei auch in die USA. So wurde beispielsweise auf dem Broadway das beliebte Würzburger Bier ausgeschenkt.

1917 wurde die Königsbräu (Brauerei König; ehemals Brauerei Gabler) im Stadtteil Mainviertel übernommen. Im November 1922 wurde die GmbH in eine AG umgewandelt.
Neben dem Aufschwung gab es jedoch auch Rückschläge: 1923 beutelte die Wirtschaftskrise viele Brauereien - deren Zahl ging im Stadtgebiet kontinuierlich zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg - den die Bürgerbräu fast unbeschadet überstand - gab es nur noch zwei Brauereien: Würzburger Bürgerbräu und Würzburger Hofbräu.
1952 wurde aus dem bürgerlichen Brauhaus die Würzburger Bürgerbräu AG.

Ihren Niedergang erlebte die Brauerei nach der Übernahme durch die Patrizier Bräu Nürnberg im Jahr 1972. Bei der Patrizier Bräu handelte es sich um einen fränkischen Brauriesen, der unter anderem auch in Fürth zahlreiche Brauereien schluckte.

Am 5. Juli 1989 wurde die Schließung der Brauerei bekanntgegeben. Zuvor wurde dies noch dementiert.

Am 19. Dezember 1989 wurde das letzte Bier gebraut: Die Würzburger Bürgerbräu (korrekt: Patrizier Bräu Braustätte Würzburg) schloss endgültig wegen Insolvenz. Bereits einen Monat zuvor beschloss der Würzburger Stadtrat, das Brauereigrundstück für 9 Millionen D-Mark zu kaufen. Rund 100 Mitarbeiter wurden entlassen, 16 Mitarbeiter (alle 50 Jahre und älter) übernahm die Würzburger Hofbräu.
1991 wurden Sudkessel und 17 Tanks versteigert und abtransportiert. Seitdem sind im Sudhaus statt der Kessel nur noch Löcher zu sehen

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Würzburger Bürgerbräu um 1930

Weissbrauhaus Würzburg - 1909 bis 1945

Rottendorferstr. 29
97082 Würzburg

Das Weissbrauhaus (seltener: Weißbräuhaus) war eine Würzburger Weizenbierbrauerei am Letzten Hieb in der Rottendorfer Straße und produzierte von Herbst 1909 bis zur Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkriegs Weißbier. Die Brauerei wurde auch als Heindl-Bräu (nach Fritz Heindl) bzw. Weissbrauhaus Georg Ulrich (Heindls Nachfolger)

Geschichte
Die Weizenbierbrauerei wurde im Herbst 1909 von Fritz Heindl (ab 1914 alleiniger Besitzer) und Martin Kirmeier am Letzten Hieb auf dem Gelände von Johann Stattelmann eröffnet. Beide Gründer brachten bereits Erfahrung mit: Martin Kirmeier führte bis dahin bereits die Weizenbierhalle, in der aber anfangs nur Ingolstädter Weizenbier ausgeschenkt wurde, Fritz Heindl war zuvor Vorsitzender der Dettelbacher Stern-Bräu AG. Bevor das Weissbrauhaus jedoch errichtet werden konnte, mussten die Verantwortlichen die umliegenden Anwohner am Letzten Hieb beschwichtigen: Diese befürchteten durch Lärm-, Rauch- und Geruchsbelästigung Einschnitte in ihre Lebensqualität. Die Pläne sahen deshalb Elektromotoren, einen niedrigen Sudhauskamin und ein begrenztes Braukontingent vor. Letztlich wurde im Herbst mit dem Bau begonnen: Das Weissbrauhaus mit Mansarddach, Dachgauben und vielen verzierten Fensterläden verkörperte den Heimatstil und verbreitete die Atmosphäre eines fränkischen Landgasthofs. Entgegen der Ankündigungen setzte die Brauerei jedoch anfangs auf Benzinmotoren, was für weitere Beschwerden der Anwohner sorgte.

Das Bier des Weissbrauhaus wurde im Gegensatz zur Brauerei Loeffler auch in Flaschen abgefüllt - die Brauerei war die größte Weizenbierbrauerei der Stadt. Ausgeschenkt wurde das Bier im Gastronomiebetrieb und Biergarten am Letzten Hieb sowie in zahlreichen Würzburger Gastronomiebetrieben. Das Weizenbier fand in Würzburg einen guten Absatz. In den 1910er Jahren eröffnete in der Tröltschstraße eine Niederlassung (ein Kontor) der Brauerei.

Erste Veränderungen gab es 1914: Martin Kirmeier gab seine Beteiligung an der Brauerei auf. Über die Gründe hierfür ist nichts bekannt. Fritz Heindl war folglich alleiniger Besitzer des Weissbrauhauses bis zu seinem Tod im Jahr 1928. Fortgeführt wurde die Brauerei ab diesem Zeitpunkt von Georg Ullrich, der zuvor bereits von Kirmeier die Weizenbierhalle übernommen hatte. Das neue Firmenzeichen zeigte einen Bierkrug vor der Silhouette von Festung und Dom und war teilweise auch mit der Bezeichnung Weissbrauhaus Georg Ulrich versehen. Um 1930 wurde auch sein Sohn Georg Ullrich Junior Mitinhaber der Weizenbierbrauerei. Quantitativ konnte die Brauerei aufgrund geänderter Rahmenbedingungen (Inflation, Weltwirtschaftskrise etc.) nicht mehr das Vorkriegsniveau erreichen. Ebenfalls um 1930 wurde das Sortiment des Weissbrauhauses deutlich erweitert: Zum Angebot zählten fortan Vollbier, Bockbier, Spezialbier, Sekt-Weizenbier und weitere Sorten.

Im Gegensatz zur Brauerei Loeffler überstand das Weissbrauhaus noch die ersten Kriegsjahre - spätestens mit der Zerstörung der Brauerei 1945 war jedoch das Ende der Braustätte eingeläutet. Vom Weissbrauhaus Georg Ulrich blieb lediglich noch eine Ruine übrig. Nach dem Krieg wurde das Gebäude abgerissen.

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Sanderbräu - 1815 bis 1920

Rotlöwengasse 2
97070 Würzburg

Die Sanderbräu bzw. Sanderbrauerei war eine Würzburger Brauerei, die sich von 1815 bis 1919/1920 in der Rotlöwengasse auf einem Areal zwischen Sanderstraße und Zwinger bestand. Die Braustätte wurde zeitweise mit Sanderbräu Georg Beer & Söhne, Beers Brauerei bzw. Brauerei Beer auch nach den späteren Besitzern benannt.
1919/1920 erwarben die
Würzburger Hofbräu und Würzburger Bürgerbräu zu gleichen Anteilen das Braukontingent.

Geschichte
Auf dem Areal der Sanderbräu befand sich das Ökonomieanwesen Freudenberger Hof, welches an das Domstift und an das Barfüßerkloster zinspflichtig war. Von 1801 bis 1815 befand sich das Anwesen im Besitz von Landesdirektionsrat Ignaz Herz. 1815 erwarb Herz das Braurecht und läutete so den Beginn der Sanderbrauerei ein.
Die Konzession zum Bierbrauen und Ausschenken verkaufte der Landesdirektionsrat kurz darauf an H. Fuchs und K. Reuter, die eine Brauerei errichteten. 1821 wurden die Anteile des zu diesem Zeitpunkt verstorbenen H. Fuchs an Fr. Neser, da dieser die Witwe heiratete.
1838 übernahm Reuters Sohn erst nur die Anteile seines Vaters, dann ab 1848 die Brauerei vollständig, indem er Nesers Tochter heiratete.
Ab 1854 stand die Brauerei unter wechselnden Besitzverhältnissen, bis 1881 Georg Beer die Brauerei vollständig übernahm. Georg Beer war vorher Besitzer des Gasthofes „Senefelder Hof“ in München und hatte dementsprechend Erfahrung in der Gastronomie.
Beer renovierte die bis dahin heruntergewirtschaftete Sanderbrauerei und richtete diese neu ein. Beer war außerdem der erste Würzburger, der 1884 elektrisches Licht einrichtete.
Einige Jahre später erhielt die Brauerei eine Kühlanlage und eine Eismaschine - der elektrische Strom machte es möglich.
1897 erfolgte der Umbau der Gastronomie.
1905 erbaute nun Beer eine vollständig neue Brauerei mit modernster Technik: An der Rotlöwengasse stand das hochgewölbte Malzhaus mit der gedrehten Schornsteinklappe, am Eck die Gastwirtschaft mit Parterre und niederem Stock darauf. Gegenüber am Zwinger befand sich der Sanderbräu-Biergarten.

1919/1920 endete die Ära der ältesten in Privatbesitz befindlichen Brauerei Würzburgs: Die Würzburger Hofbräu und die Würzburger Bürgerbräu erwarben zu gleichen Anteilen das Braukontingent. Die Brauerei wurde geschlossen - die Gastronomie dagegen weiterbetrieben.

Heute steht ungefähr anstelle der Brauerei ein FH-Gebäude, der ehemalige Biergarten ostseitig der heutigen Münzstraße am Zwinger ist heute ein Parkplatz für Zweiräder.

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Erste Würzburger Weizenbierbrauerei - 1908 - 1938

Neubaustraße 12
97070 Würzburg

Die Erste Würzburger Weizenbierbrauerei (auch Brauerei Loeffler) wurde 1908 von Braumeister Josef Loeffler (ursprünglich aus Bayreuth) in der Neubaustraße 12 (Greisinghäuser, heute Stadtarchiv) eröffnet. Es war eine sehr kleine Brauerei, deren Bier nur in Fässer abgefüllt wurde. Loeffler betrieb auch einen kleinen Ausschank in der Augustinerstraße 13. 1922 ging die Brauerei zunächst aus wirtschaftlichen Gründen ein. Von 1928 bis 1937 nahm sich die Familie Loeffler nochmals dem Brauereihandwerk an. Johann Michael Koehler übernahm die Brauerei 1937, bis diese 1938 letztlich endgültig aufgegeben wurde.

Geschichte

Erste Phase von 1908 bis 1922
Am 30. Dezember 1907 zog Josef Loeffler mit seiner Frau Maria Loeffler von Bayreuth nach Würzburg. Die vielköpfige Familie lebte zuvor unter anderem auch in Kallmünz und Nürnberg und wollte sich in Würzburg eine neue Existenz aufbauen. Nachdem es in Würzburg bis dahin noch keine Weizenbierbrauerei gab, sah Josef Loeffler in der Verwirklichung einer solchen Brauerei seine Aufgabe. Anderenorts war das Weißbier zu dieder Zeit ein Trendgetränk. Im Januar 1908 begann Loeffler in der Neubaustraße 12 (man spricht auch von den Greisinghäusern) eine Weißbierbrauerei einzurichten. Anfangs ohne baupolizeiliche Genehmigung, die jedoch nachträglich dann noch erteilt wurde. Bei der Brauerei handelte es sich um eine sehr kleine Einrichtung, da die Räumlichkeiten in der Neubaustraße sehr beengt waren. Loefflers Vorteil war jedoch, dass das Weizenbier ohne Kühlung, d.h. ohne aufwendige Kühlräume, herstellbar war. Das Bier wurde unter anderem aus Platz- aber auch aus Kostengründen nur in Fässer und nicht in Flaschen abgefüllt. Ein Umfüllen von Fässern in Flaschen war jedoch möglich.
Zum Ausschank kam das Bier in angemieteten Räumlichkeiten vom Ursulinenkonvent in der Augustinerstraße 13. Zuvor wollte Loeffler die Schankstube ebenfalls in der Neubaustraße 12 unterbringen, was jedoch aus Platzgründen nicht möglich war. In Sichtweite zum Odeon Varieté führte der Braumeister ein 50 Quadratmeter großes Restaurant mit bürgerlicher Küche, eine vom Fass abgefüllte Flasche Bier kostete 22 Pfennig. Finanziell gelang dem ehemaligen Bayreuther mit Brauerei und Schankstube zwar kein großer Wurf, dennoch wurde das Angebot von den Würzburgern sehr gut angenommen.
Konkurrenz erhielt Loeffler bereits Ende 1907 oder Anfang 1908 (der genaue Eröffnungszeitpunkt ist nicht bekannt) von der Weizenbierhalle, in der zunächst das Weizenbier einer Ingolstädter Brauerei verkauft wurde. Verstärkt wurde der Konkurrenzdruck ab 1909 durch die Gründung der Brauerei Weissbrauhaus am Letzten Hieb - eine Weizenbierbrauerei mit Flaschenabfüllung im größeren Stil. Deren Bier wurde letztlich dann unter anderem auch in der Weizenbierhalle veräußert.
Ihren wirtschaftlichen Niedergang erlebte die Brauerei mit dem Ersten Weltkrieg. Auch wenn Loeffler aufgrund seines Alters nicht mehr zum Militär einberufen wurde, hatte er mit den kriegsbedingten Schwierigkeiten und Einschränkungen zu kämpfen. 1915 verlegte er den Ausschank von der Augustinerstraßen in die Weingartenstraße 8, wo unter anderem auch das helle und dunkle Exportbier der Sanderbräu ausgeschenkt wurde. Die dortige Gaststätte zum Weingarten hielt sich jedoch nicht lange - im Herbst 1916 eröffnete Loeffler stattdessen ein Cafe in der Augustinerstraße 22 1/2. Ob und wo das Weizenbier noch verkauft wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. Laut Adressbüchern befand sich die Brauerei noch in der Neubaustraße. Im Frühjahr 1922 veräußerte der Braumeister jedoch seine gesamte Brauereieinrichtung an Franz Lenhardt, der damit die Lenhardtsche Brauerei am Letzten Hieb eröffnete. Josef Loeffler vollzog als Generalvertreter für einen Feuerlöschapparat einen kompletten Neuanfang in einer völlig anderen Branche.

Zweite Phase von 1928 bis 1938
Ende 1928 braute Josef Loeffler wieder Weizenbier in Würzburg. Ob ihm sein Beruf als Vertreter keinen Spaß mehr machte oder ob andere Gründe für die Rückkehr ins Brauereigewerbe ausschlaggebend waren ist nicht übermittelt. Fakt ist, dass Loeffler bereits 63 Jahre alt war, als er wieder Bier braute. Es ist auch nicht bekannt, wo Loeffler sein Bier braute - möglicherweise hat er die Einrichtung von Franz Lenhardt wieder zurückerworben oder gar in unmittelbarer Nachbarschaft zur Konkurrenz vom Weissbrauhaus am Letzten Hieb gebraut. Im Jahr 1933 ist die Brauerei jedoch laut Adressbuch der Stadt Würzburg in der Martin-Luther-Straße 4 in einer Gewerbehalle (späteres AKW) angesiedelt. Fortan führte Josef Loeffler die Braustätte zusammen mit seinem Sohn Ludwig Loeffler und betrieb in der Bronnbachergasse 39 mit dem Weizenbräustübl auch ein Ausschanklokal.
Für eine fundamentale Veränderung sorgte der Tod Josef Loefflers im Jahr 1934: Die Brauerei ging in das Eigentum seiner Frau Maria über - Braumeister war seitdem Sohn Ludwig. Letzterer betrieb außerdem die Schankstube weiter. Erstmals führte die Erste Würzburger Weizenbierbrauerei auch ein eigenes Logo: Mit einem Bierkrug vor der Silhouette von Festung und Main ähnelte es durchaus dem Logo des Weissbrauhauses.
Ludwig Loeffler gab die Brauerei 1937 wiederum an Johann Michael Koehler ab, der die Weizenbierbrauerei noch etwa ein Jahr - wohl bis 1938 - fortführte. Ob die Brauerei während des 2. Weltkrieges noch weiter existierte, ist nicht mehr rekonstruierbar.

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Köhlersche Brauerei - 1821 bis 1904

Domerpfarrgasse 4
97070 Würzburg

Die Köhlersche Brauerei (auch: Köhlerei oder Brauerei Köhler) war von 1821 bis 1904 eine Würzburger Brauerei im Stadtbezirk Altstadt. Die Brauerei befand sich hinter der heutigen Zentrale der Sparkasse Mainfranken.

Geschichte
Der Bierbrauer Christof Köhler aus Großlangheim kaufte 1821 von der Stadtgerichtsratsfamilie Vornberger, das Anwesen in der Domerpfarrgasse und richtete in dem Hof eine Brauerei ein. Köhler und auch später sein Nachfolger Karl Köhler nahmen wiederholt bauliche Veranderungen am Gebäude vor. Im Jahre 1868 brach in der sog. Köhlerei ein Brand aus, der aber keine größeren Schäden nach sich zog. Am 29. Mai 1889 verkaufte Karl Köhler die Brauerei an die Familie Kronberger, die fortan unter Köhlersche Brauerei Kronberger firmierte, aber im Jahre 1904 das Braugeschäft aus wirtschaftlichen Gründen aufgab.
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Brauerei Bauch - 1818 bis 1884

Zellerstrasse 41
97070 Würzburg


Die Brauerei Bauch (auch: Gebrüder Bauch, Bauch im Mainviertel) war von 1818 bis 1884 eine Würzburger Brauerei im Mainviertel (Stadtbezirk Altstadt). Die Brauerei befand sich an der Stelle des heutigen Deutschhaus-Gymnasiums in der Zeller Straße gegenüber der Deutschordenskomturei / des Amtes für ländliche Entwicklung und war Ausgangsort des zweiten Würzburger Bierkrawalls.
Bekannt war die Braustätte auch durch das Bierlokal Bauchskeller (auch "Wirtschaft zum Bauchskeller"; später "Zum Stadtkeller" ).

Geschichte
1818 gründete Johann Bauch auf einem großen Grundstück an der Zeller Straße die Brauerei Bauch. Das Grundstück lag am Fuße des Festungsberges - im Urkataster sind dort eine parkähnliche Anlage mit Bäumen und ein kleiner Weinberg eingezeichnet - und bot somit Erweiterungsmöglichkeiten.

1872 war der Bauchskeller, die Gastwirtschaft der Brauerei, Ausgangsort des zweiten Bierkrawalls in der Stadt: Entzürnt über die Anhebung des Bierpreises von sieben auf acht Kreuzer, zerstörten Soldaten und weitere Besucher des Lokals mehrere Fenster, Stühle und Tische.

In der Hochphase der Brauerei wurden 1884 im Privatbetrieb der Gebrüder Bauch 30.000 Hektoliter Bier hergestellt und 60 Beschäftigte entlohnt. Die Brauerei Bauch war zu dieser Zeit die größte Bierbrauerei Würzburgs. Im selben Jahr wurde die Brauerei vom Brauhaus Würzburg aufgekauft. Die Brauhaus AG (heute
Würzburger Hofbräu) baute die Braustätte zu einer Mälzerei mit mehreren Ställen um und betrieb den Bauchskeller mit Ausschank des eigenen Bieres fort. Die Bierkeller wurden zu Eiskellern umfunktioniert, die im Winter mit Eisblöcken gefüllt wurden.

1901 wurde der Bauchskeller in Gaststätte zum Stadtkeller umbenannt. Ursächlich hierfür war ein Pächterwechsel - im Volksmund blieb jedoch der alte Name erhalten. 1973 wurde die ehemalige Brauerei abgerissen. Gegenwärtig befindet sich an der Stelle der ehemaligen Brauerei das Deutschhaus-Gymnasium (Zeller Straße 41), das 1975 eröffnet wurde.

Bauchskeller
Von der Gastwirtschaft gibt es nur noch wenige Aufnahmen. Es handelte sich um eine luftige, etwa zehn Meter hohe Halle. Deren Dach war beidseitig durch eine Fensterzeile gestaffelt bzw. unterbrochen, durch die viel Licht in das Gebäude fiel (baulich in etwa vergleichbar mit der Flaschenfüllerei der Würzburger Bürgerbräu). Im Inneren befand sich eine typische Biergarten-Möblierung, an den Wänden befanden sich kunstvolle Malereien (Landschaftsmalerei). Die Gastwirtschaft Bauchskeller stellte somit baulich wohl kein Gasthaus im klassischen Sinne dar.
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Brauerei Schneider - 1804 bis 1817

Pleichertorstrasse
97070 Würzburg


Die Schneiderei (auch: Brauerei Schneider) war von 1804 bis 1817 eine Würzburger Brauerei in der Inneren Pleich nahe des ehemaligen Dominikanerinnenkloster St. Markus

Brauerei Stecher - 1805 bis 1817

Neubaustraße 74
97070 Würzburg


Die Stecherei (auch: Brauerei Stecher) war von 1804 bis 1817 eine Würzburger Brauerei im Stadtbezirk Altstadt.

Geschichte
Die Kirche des bischöflichen Knabenseminars Kilianeum wurde im Nachgang der Säkularisation profaniert und Leo Stecher baute sie 1804 zu einer Bierbrauerei um. Er mietete mehrere Keller zur Biergärung an. 1817 übernahm die Bierbrauerei Konradi das Brauhaus. Danach wechselten die Besitzer des Gebäudes mehrfach bis 1879.
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Brauerei zum Kartäuser - 1816 bis 1853

Kapuzinerstraße 25
97070 Würzburg

Die Brauerei zum Kartäuser, auch unter dem namen Brauerei Joh. Reuter bekannt, befand sich in der Kapuzinerstraße 25 im Stadtbezirk Altstadt in der früheren protestantischen Klosterkirche der Kartause Engelgarten. 1853 wurde die Brauerei für den Bau des Ludwigsbahnhofs und dessen Gleisanlagen abgerissen.

Geschichte
Johann Reuter gründete 1816 die Brauerei auf dem Areal der, ab der Säkularisation 1803 von den Protestanten genutzten, Klosterkirche der Kartause Engelgarten. 1853 wurde die Brauerei abgerissen, um Platz für die Ludwig-West-Bahn und das Gleisvorfeld des Ludwigsbahnhofs zu schaffen
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Brauerei Martin Gäbhard - 1863 bis1873

Bibrastrasse
97070 Würzburg

Die Brauerei Martin Gäbhard war von 1863 bis 1873 eine Würzburger Brauerei im Stadtbezirk Altstadt. Sie war 1866 Ausgangsort für den ersten Würzburger Bierkrawall, der sich gegen die Erhöhung der Bierpreise von sechs auf sieben Kreuzer richtete.

Geschichte
Höchstwahrscheinlich lernte Martin Gäbhard (* 15. November 1818 in Würzburg; † 28. April 1870) das Brauerhandwerk bei seinem Vater Valentin, der in Zürich von 1845 bis 1850 die Brauerei Seiler besaß. Martin Gäbhard kaufte in seiner Heimatstadt den ehemaligen Domherrenhof Kurie Schrotzberg, auch Zobelhof genannt, in der Bibrastraße von Jakob Hirsch. Ab 1863 betrieb er dort die Bierbrauerei Gäbhard, die auch nach seinem Tod insgesamt zehn Jahre lang bis ins Jahr 1873 betrieben wurde.

Erster Würzburger Bierkrawall
Die Brauerei war am ersten Sonntag im Mai 1866 Ausgangspunkt des ersten Würzburer Bierkrawalls, der sich gegen die Erhöhung der Bierpreise von sechs auf sieben Kreuzer pro Liter richtete. In der Brauerei Gäbhard fingen die Ausschreitungen an, dann zogen die Horden zur sog. Stecherei in die Neubaustraße, wo ebenfalls wie bei Gäbhard alles in Trümmer ging. Der damalige Oberbürgermeister Georg von Zürn, der Schlimmes befürchtete, gab den Wirten den Rat, schleunigst Tor und Geschäft zu schließen. Schließlich wandte sich der größere Teil der Schreier der Brauerei Schneiderei in der Pleichertorstraße zu. In der Domstraße aber wurde die Menge durch die Bürgerwehr und die Infanterie zerstreut und die Straßen durch Patrouillen gesperrt. Nach drei Tagen war der "Bierkrawall" beigelegt, die Bürgerwehr hat sich wieder zurückgezogen und die Maß Bier kostete sieben Kreuzer.
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Brauerei Gabler - 1847 bis 1904

Burkarder Straße 24
97070 Würzburg

Die Brauerei Gabler (auch: Gablersche Brauerei, Gabler-Bräu) war von 1847 bis 1904 eine Würzburger Brauerei in der Burkarder Straße 24 im Mainviertel (Stadtbezirk Altstadt). Die Brauerei befand sich neben der Stelle, wo heute das Verwaltungsgericht ansässig ist.

Geschichte
Das Gebäude war von 1659 bis 1831 ein Waisenhaus, das seit dem Jahre 1636 bestand und seine Errichtung den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges verdankt. Das Waisenhaus zog dann in die Ottostraße. 1847 erwarb Franz Xaber Gabler das Haus und baute es in eine Brauerei um. Zum Sudhaus wurde die ehemalige Kapelle des Waisenhauses umfunktioniert. Am Kesselhaus befand sich eine unterirdische Felsenkammer, von der ein teilweise verschütteter Gang auf den Marienberg führte. Die Leitung der Brauerei ging zunächst auf seinen Sohn Franz Ludwig Gabler und später auf seinen Enkel Anton Ludwig Gabler über, der den Braubetrieb schließlich im Jahre 1904 an Fritz König (Königsbräu) veräußerte, der die Brauerei wiederum im Jahre 1917 an das Brauhaus Würzburg verkaufte.
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Königsbräu - 1904 bis 1917

Burkarderstraße
97070 Würzburg


Die Königsbräu (auch Brauerei König) war von 1904 bis 1917 eine Würzburger Brauerei in der Burkarder Straße 24 im Mainviertel (Stadtbezirk Altstadt). Die Brauerei befand sich neben der Stelle, wo heute das Verwaltungsgericht ansässig ist.


Geschichte
Fritz König, gebürtiger Oberpfälzer, erwarb im Jahr 1904 die ehemalige Brauerei Gabler vom Enkel des Firmengründers. Mitten im ersten Weltkrieg verkaufte König die Brauerei samt zugehöriger Bierkontingente an das Brauhaus Würzburg, die spätere Würzburger Bürgerbräu.
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Lenhardtsche Brauerei - 1922 bis 1926

Letzter Hieb
97070 Würzburg


Die Lenhardtsche Brauerei (auch: Brauerei Lenhardt) war eine Kleinbrauerei auf dem Gelände Letzter Hieb im Stadtbezirk Frauenland. Die Brauerei wurde Ende 1922 oder Anfang 1923 eröffnet und 1926 aufgegeben. Besitzer war Franz Lenhardt.

Geschichte
Der Sohn des Marktbreiter Brauereibesitzers Bernhard Lenhardt, Franz Lenhardt, betrieb in der Oberthürstraße 11 bereits einen Gastronomiebetrieb.

1922 erwarb er von Josef Loeffler (Erste Würzburger Weizenbierbrauerei) die komplette Brauereieinrichtung. Mit dieser errichtete er auf dem Gelände Letzter Hieb in unmittelbarer Nachbarschaft zum Weissbrauhaus eine kleine Brauerei zur Herstellung von ungespunden Braunbier (ein dunkles, bernsteinfarbenes Bier). Vermutlich Ende 1922 oder Anfang 1923 wurde dort das erste Bier gebraut. Das Bier schenkte er in seiner eigenen Gastwirtschaft aus, möglicherweise gab es darüber hinaus weitere vertraglich gebundene Abnehmer.

Bereits 1926 stellte Lenhardt den Brauereibetrieb wieder ein. Über die Beweggründe und den Verbleib der Brauereieinrichtung ist nichts bekannt - möglicherweise ging diese wieder in den Besitz der Brauerei Loeffler über.
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Minoritenbräu - 2012 bis 2016

Franziskanerkloster Würzburg
97070 Würzburg


Das Minoritenbräu, Deutschlands kleinste Klosterbrauerei, befand sich von 2012 bis 2016 im Franziskanerkloster in Würzburg.

Geschichte
Bruder Tobias Matheis, eigentlich gelernter Krankenpfleger und Mitarbeiter der Würzburger Straßenambulanz, richtete sich auf rund 20 Quadratmetern die kleinste Klosterbrauerei Deutschlands ein. In der ehemaligen Klosterschreinerei türmen sich heute Bierkrüge, Sonnenschirme mit Bierwerbung, daneben eine kleine Biertisch-Garnitur, ein Kühlschrank und Alufässer. Seine Leidenschaft für das Bier brachte ihm 2006 anlässlich seiner Profeßfeier ein Brauseminar und eine Basisausttattung ein, die ihm die Mitarbeiter der Bahnhofsmission und der Wärmestube schenkten. Seinen ersten Sud stellte Bruder Tobias noch im Einkochtopf in der Klosterküche her und die Maischetemperatur wurde mit einem Bratenthermometer gemessen. Irgendwann haben ihm die Mitbrüder die Schreinerei überlassen.

Ende der Würzburger Braustätte
Mit dem Umzug von Bruder Tobias 2016 ins Franziskanerkloster Schwarzenberg in Scheinfeld/Mittelfranken, zog auch der Brauereibetrieb in einen dortigen Kellerraum in den Steigerwald um.
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