Marktheidenfeld

Unterfranken

Martinsbräu Georg Mayr - seit 1883

Georg-Mayr-Str. 4
97828 Marktheidenfeld
Tel.: 09391 / 5008-0
info@martinsbraeu.de
www.martinsbraeu.de

Brauereifest um Pfingsten


Als 1882/83 die Söhne des Gips- und Ölmüllers Georg David Martin, Heinrich (1856-1915) und Georg Anton (1864-1943), die einzige heute noch in Marktheidenfeld bestehende Brauerei gründeten, gab es schon fünf Brauereien.

Zunächst befand sie sich in der ehemaligen Gipsmühle an der Rothenbücher Wiese. Das erste Bier wurde 1883 produziert. Der Betrieb entwickelte sich offensichtlich recht gut, da er, stärker als seine örtlichen Konkurrenten, moderne Herstellungsmethoden und Maschinen einsetzte. Bereits 1900 verfügte er über eine Dampfmaschine. Mit elf Arbeitskräften war die Brauerei um diese Zeit bereits führend im Marktheidenfelder Braugewerbe, erst mit Abstand gefolgt von der "Bürgerbräu", die damals sechs Personen beschäftigte.

1900 schied Georg Martin aus der Firma aus. Er errichtete in Hafenlohr das erste Elektrizitätswerk der Umgebung. Der aus einer Großziegelei in Straubing stammende Braumeister Georg Mayr heiratete 1912 Heinrich Martins Tochter und wurde Mitbesitzer der Brauerei. Bis 1914 war der Ausstoß auf 14.000 hl gewachsen, der mit 15 Vollzeitbeschäftigten erreicht wurde. Vier Pferdegespanne beförderten das Bier zu den Kunden. Bald wurde auch der erste LKW angeschafft.

Im gleichen Jahr stirbt Heinrich Martin, Georg und Hedwig Mayr waren Alleinbesitzer. In den Nachkriegsjahren wurde erheblich investiert. Das so wichtige Problem der Versorgung mit qualitativ gutem Brauwasser konnte mit Hilfe der Marktgemeinde Marktheidenfeld gelöst werden.

1920 wurden die Kunden der Brauerei Sorg übernommen. Im Gegenzug stellte man die Malzproduktion ein, nahm sie später aber wieder für einige Zeit auf. 1930 entstand ein neues und größeres Sudhaus. In den folgenden Jahren bis 1939 wurde der Betrieb fortlaufend modernisiert und erweitert. Nach dem 1939 erfolgten Zukauf der "Bürgerbräu" erhöhte sich der Ausstoß auf 40.000 hl. Kurz nach dem Krieg wurde 1950 eine neue Flaschenfüllerei mit einer Leistung von 5.000 Flaschen installiert.

1953 verstarb Kommerzienrat Georg Mayr, am Vorabend seines 70. Geburtstags. Seine Witwe Hedwig übernahm die Leitung des Betriebs. 1955 trat Walter Martin in die Geschäftsleitung ein. Er heiratete Barbara Bauer aus Distelhausen. 1960 verstarb Hedwig Mayr. Daraufhin wurde die Einzelfirma in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer wurde Walter Martin. Carin Eder, geb. Martin, wurde Kommanditistin.

1961/62 entstand ein viergeschossiges Kühl- und Lagerhaus, drei Jahre später erfolgte die Inbetriebnahme einer neuen Flaschenfüllanlage mit einer Leistung von 15.000 Flaschen/h. Laufende Modernisierungen in den 70er und 80er Jahren umfassten praktisch alle Abteilungen. Erhebliche Investitionen galten auch dem Umweltschutz. So entstanden Anlagen zur Hefe- und Laugenbeseitigung, Verbesserungen der Kanalisation und der Rauchgasbehandlung an den verschiedenen Feuerungen. Durch die Umgestaltung des gesamten Würzewegs konnten beachtliche Energieeinsparungen erzielt werden.

1988 starb Martin Walter, seine Tochter Maria wurde geschäftsführende Gesellschafterin.

Weitere technische Neuerungen betrafen u.a. die Umstellung auf KEG-Fässer, auf NRW-Flaschen, Um- bzw. Neubau eines Gärkellers mit zylindrokonischen Gärtanks und Einrichtung einer eigenen Hefereinzuchtanlage. Das Bräustüble wurde total renoviert und 1995 wieder eröffnet. 1996 verstarb Barbara Martin, Maria Martin war nun alleinige Gesellschafterin.
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